Die antike Stadt Kamiros, an der Westküste der Insel RhodosAllgemeinesKamiros ist der Name einer Gemeinde an der Westseite der Insel. Diese wurde benannt nach der gleichnamigen antiken Stadt, die in einer Entfernung von 37 km von Rhodos-Stadt, an der Westküste der Insel liegt. Wohnen und Urlaub machen kann man hier nicht, die Stadt ist schon Jahrtausende verlassen. Die Ausgrabungen in Kamiros zählen zweifellos zu den bedeutendsten von Rhodos. An einem sanften Berghügel, umgeben von Pinien, liegt die Ausgrabungsstätte. Die Glanzzeit liegt schon mehr als 2600 Jahre zurück. Ähnlich wie Lindos ist auch die Topographie von Kamiros schon etwas besonderes. Mit dem einen Unterschied, keine der anderen archäologischen Stätten auf Rhodos sind so stimmungsvoll, wie diese Ausgrabungen. Die dunklen Steine antiker Häuser, Tempel und Zisternen, liegen an einem sanften Hang, eingebettet von dem Grün, von Kiefern und Pinien. Der Ausblick von hier oben, von der antiken Stätte, über das grün, der Landschaft, bis weit auf das blaue Meer ist unvergesslich. Die Menschen der Antike haben schon gewusst, wo die schönsten Plätze der Insel waren. MythologieLaut der Mythologie sollen die ersten Siedler von Kamiros Minoer von Kreta gewesen sein. Die Geschichte soll sich wie folgt zugetragen haben: Dem König Katreus von Kreta, Sohn des Minos, war von einem Orakel prophezeit worden, das eines seiner Kinder ihn eines Tages töten würde. Aus Angst vor seinem schlimmen Schicksal segelte sein Sohn Athaimenes mit seinen Männern nach Rhodos und ließen sich nahe Kamiros nieder. Diesen Teil des Ortes nennt man heute Langonia. Aus Heimweh baute er auf dem Berg Attavrios ein Apolloheiligtum, von hier oben konnte er bei klarem Wetter seine Heimatinsel sehen. Der Vater hingegen konnte sich nicht damit abfinden, das sein Sohn Kreta verlassen hatte. Er segelte nach Rhodos um Athaimenes nach hause zu holen, damit er im Falle seines Ablebens den kretischen Thron übernehmen könne. Als er und seine Männer in Kamiros ankerten, sahen Athaimenes Männer die Schiffe, sie glaubten es handele sich um Piraten und töteten die Männer. So wurde der Spruch des Orakels wahr. Als Athaimenes erkannte, wen er getötet hatte bat er Zeus, in seiner Trauer, die Erde möge sich auftun um ihn zu verschlingen, und so geschah es auch.
GeschichteKamiros war der kleinste, der drei antiken Gründerstaaten, der Insel. Die ersten Siedler der Insel sollen laut der Mythologie die Minoer gewesen sein, doch darüber gibt es keine Beweise. Archäologisch bewiesen ist, das die Mykener im 14. Jahrhundert v. Chr. Kamiros besiedelten. Sie sollen die Stadt in die erste Blütezeit geführt haben. Diese Tatsache ist dokumentiert von Grabstätten der Zeit, die gefunden wurden. Diese Blütezeit führte sich in der dorischen Zeit weiter. Den Höhepunkt dieser Zeit war im 6. Jahrhundert v. Chr. als Kamiros noch vor den beiden anderen Stadtstaaten Münzen prägte um den Handel, mit seinen Vasen und landwirtschaftlichen Erzeugnissen, zu erleichtern. Als sich die drei Staaten zusammenschlossen, um Rhodos zu Gründen, umfasste Kamiros einen Inselstreifen von 30 km Länge und ca. 10 km Breite. Nachdem Rhodos immer bedeutender wurde, verlor Kamiros seine Macht und die Blütezeit ging zuende. Die Architektur dieser bemerkenswerten Stadt, blieb von der römischen Kolonisation, nahezu unbeeinflusst. Im Gegensatz zu der Handelsstadt hatte Kamiros seinen ländlichen Charakter behalten. Es wurde viel Landwirtschaft betrieben. Angebaut wurden hauptsächlich Wein, Oliven und Feigen. Kamiros wurde 226 v. Chr. von einem Erdbeben zerstört. Einige Jahre später wurde die Stadt wieder aufgebaut. Die Ausgrabungen, die heute noch zu sehen sind stammen aus der hellenistischen Epoche. Während der Zeit erlangte die Stadt sehr viel Ruhm und erlebte eine weitere Blütezeit. Bei den Ausgrabungen sind viele Scherben aus Keramik und Kunstvolle Vasen gefunden worden. Einige dieser Vasen sind im Archäologischen Museum ausgestellt. Aller Wahrscheinlichkeit nach gab es 142 n. Chr. ein erneutes Erdbeben, das die Stadt vollkommen zerstörte. Danach wurde sie nicht wieder aufgebaut. Warum ist bis heute nicht bekannt. Freigelegte Gräber berichten von dem Reichtum den die Stadt erwirtschaftet hatte. 1860 entdeckte man unzählige kleine Funde (Scherben) auf den Feldern, diese gaben Anlass einer erste Ausgrabung zu veranlassen. Bei dieser Ausgrabung brachte man einen Friedhof ans Tageslicht. Italienische Archäologen, veranstalteten 1914 die zweite Ausgrabung. Dabei fand man weite Teile der antiken Stadt. 1933 bei einer weiteren archäologischen Arbeit, legte man weitere Teile der antiken Stadt, frei. Heute weiß man, das weite Teile der Stadt, immer noch unter Feldern und Wäldern begraben liegen. Darunter vermutet man unter anderem den antiken Hafen. Um Kamiros hat man zahlreiche Gräber mit reichen Grabgaben gefunden. LageplanKamiros ist gegliedert in drei Ebenen. Auf der ersten befanden sich öffentliche Gebäude, auf der zweite Ebene war der Siedlungsbereich angesiedelt und die dritte, höchste Ebene, das Plateau der Akropolis. Am unteren Rand der Ausgrabungsstätte befindet sich die sogenannte Tempelterrasse, oder der Agora (Marktplatz). Diese war einst gesäumt von Statuen bedeutender Persönlichkeiten und Göttern. Von den Statuen sind noch einige Sockel vorhanden. Südöstlich der Terrasse auf der linken Seite neben der Treppe befindet sich eine weitere Terrasse, dort sind einige Altäre zu sehen, wo einst verschiedenen Gottheiten verehrt wurden. Rechts neben der Treppe stehen einige Pfeiler und Säulenreste. Die stammen von einem Brunnenhaus. Dieses fällt auf wegen seiner rekonstruierten dorischen Säulen. Man nimmt an, das er in seiner besten Zeit, ähnlich dem dorischen Brunnen in Filerimos war. Das Brunnenhaus steht am südlichen Ende des sogenannten Brunnenplatzes (20x25m), hier soll einst ein Altar gestanden haben. Davon sieht man noch ein Rechteck aus Steinen. Die einige senkrecht stehende Steine einfassen. An der einen Seite, ist eine dreistufige Treppenanlage noch erhalten. Hier saßen einst vermutlich die Zuschauer um bei den Geschehnisse des Tempels zuzuschauen. Westlich des Platzes stand einst ein kleiner Apollo – Tempel. Über die breite Treppe gelangt man auf die Hauptstrasse, des antiken Kamiros. Am Nördlichen Ende dieser Strasse sieht man sie Reste des Schwimmbades. Dieses soll beheizt gewesen sein. Das Heizsystem bestehend aus Rohrleitungen und Feuerstellen ist noch erhalten. Die Hauptstrasse führt bis hinauf (120 m) zur Akropolis. Entlang der Straße sind die ehemaligen Siedlungen. Die Akropolis, soll einst durch eine 200m lange, zur Stadt geöffnete Säulenhalle, mit 152 dorischen Säulen abgeschlossen gewesen sein. An deren Rückseite gab es mehrere, ca. 25 qm große Zimmer. Die haben einst entweder Pilgern als Unterkunft gedient oder waren eine Art von Geschäften. Unter der Säulenhalle lagen mehrere Zisternen, für die das Wasser auf dem Dach des Prachtbaus gesammelt wurde. Die öffentlichen Gebäude, die Akropolis und die Tempelanlagen sind Zeugen der aktiven Kulturellen Aktivitäten des Altertums. Vor der Säulenhalle der Akropolis befindet sich eine weitere Zisterne (20m lang und 11m breit ). Diese stammt aus dem 6. Jahrhundert v Chr.. Sie hatte ein Fassungsvermögen von 600 Kubikmeter Wasser. Durch zwei Abflüsse wurden damit die öffentlichen Wasserleitungen der Stadt gefüllt. Diese Wasserleitung, welche die Siedlung mit Wasser versorgt, ist bis heute noch weitgehend intakt. Von der 3000 Jahre alte Stadt, sind auch das Amphitheater, Häuser mit Innenhöfen, Straßenzüge, und der Marktplatz, zu erkennen. Von dem Tempel auf der Akropolis blieb leider nichts mehr übrig. Kamiros heuteHeute weiden einige Ziegen dort, wo Jahrhunderte lang Gottheiten verehrt wurden. Die Überreste der dorischen Stadt zählen zu den archäologischen Sehenswürdigkeiten Griechenlands. Kamiros wird häufig das Pompeji von Rhodos genannt. Das alte Kamiros, eine bedeutende Stadt, damals und heute. Auf dem großen Gelände bekommt man einen guten Einblick in die Lebensweise einer hellenistischen Stadt. Wenn sie ihren Rundgang genießen wollen sollten sie, vor allem in der Hauptsaison in den frühen Morgenstunden oder kurz vor Ende dort eintreffen. Kamiros und die Ausgrabungen sind sehr beliebt und viele Busse machen hier Stopp. Öffnungszeiten des historischen Kamiros:
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